Montag, 10. Juni 2013

10-06 Cairnes - Kuranda - Cape Tribulation

7.00 Uhr, der Wecker klingelt. 7.15 Uhr Aufstehen – laut Handy. Dann, ein Blick auf die Uhr, oh Schreck! Es ist schon 7.45 Uhr!!! Das Handy hatte noch die Uhrzeit des Northern Territory. Um 8.45 Uhr wollten wir losfahren…also, Eile…frühstücken, Auto einräumen, Schlüssel abgeben…Um 9.10 Uhr sollte uns ein Bus bei der Skyrail von/nach Kuranda abholen und uns nach Freshwater zum Zug bringen. Wir fanden aber nicht rechtzeitig hin, obwohl man, angeblich, den Weg nicht verfehlen konnte. Das Navi konnte uns auch nicht helfen, ausserdem war es eh schon 9.05 Uhr. Wir waren eigentlich auf dem richtigen Highway, aber, wie so oft in Australien, ist die Beschilderung zur Skyrail wirklich erst bei der Abfahrt…kein einziger Hinweis…wir waren der Meinung falsch zu sein, drehten um…Gela sah den Zug schon abfahren..im Geiste…Das Navi wollte uns zurück nach Cairns schicken…Panik! Gela war entnervt, Felix schimpfte, Thommy fuhr und fuhr…nur wohin? Er bewahrte die Ruhe, rief bei der Reiseagentur an. No worries…wir sollen nach Freshwater zum Zug fahren, später könnten wir von der Skyrail wieder mit dem Shuttlebus zurück zum Auto fahren. Der Plan war nämlich eigentlich der, dass wir das Auto bei der Skyrail parken, mit dem Shuttle zum Zug, mit dem Zug nach Kuranda, von Kuranda mit der Skyrail wieder zum Auto und dann weiter nach Daintree/Cape Tribulation fahren…Wir wussten aber weder wo der Bahnhof war, noch die Seilbahnstation. Gut, nun also nach Freshwater. Das Schild hatten wir schon gesehen, fuhren aber vorbei – war ja auch kein Hinweis auf Zug oder Skyrail…Als wir also mit Navi dorthin fuhren, klingelte das Handy – ein und dasselbe Handy…Chaos…eine Dame sagte, sie vermissen uns, wo wir denn wären…sie wollte mir den Weg erklären, wusste ihn aber selber nicht (nett und hilfsbereit sind die Aussis immer – Ahnung haben sie nicht alle…) und bis sie wusste, wo wir hin müssen, waren wir tatsächlich am Bahnhof.
 –sehr idyllische Gegend übrigens, nett, schöne Häuser, Vieh und Zuckerrohr,  Ponies…Der Bahnhof war auch total nett.
 Nun war die Frage, wie kommen wir zu unseren Tickets. Thommy ging zu einem Schalter, Felix und Gela zu einem anderen. Warten. Thommy kam dran, nannte seinen Namen und bekam alles, was wir brauchten. Dann noch aufs Klo – Thommy geht eine rauchen…der Zug fährt ein..wo ist Thommy?

 Kurz vor Abfahrt fanden wir uns wieder, suchten unser Abteil und schon konnte der gemütliche Teil beginnen. Die alten Diesel Loks à 1000 PS, jetzt auch mit Elektromotoren, zogen und schoben uns durch die Landschaft, Richtung Regenwald.
 Wir hatten feste Sitzplätze, man konnte aber auch nach draußen gehen und rumschauen.
 Es ging bergauf, über Brücken, durch Tunnels..


An einem Wasserfall fuhr der Zug extra langsam vorbei.
 Der Regenwald hier ist recht jung, wurde schon mal kräftig abgeholzt.
 Immer weiter bergauf ging es.
 Eine Lautsprecherstimme erzählte ständig die Geschichte des Zugs, der für den Holztransport gebaut wurde, dass 35 Arbeiter beim Bau der Strecke gestorben waren und über die Landschaft, die Wasserfälle, das 1. E-Werk usw. Bei den Barron Falls, einer Schlucht, gab es einen Foto-Stopp von 10 min. Wir durften aussteigen.

Nach 1 Stunde und 20 min. erreichten wir den Bahnhof von Kuranda.

 Ein warmer Sprühregen begrüßte uns hier oben, im Ex-Hippie-Dorf. Es hörte gleich wieder auf und wir tigerten los. Wir ließen alle Märkte, Stände und Souvenirläden links liegen, Felix wollte giftige Tiere sehen. Als wir aber dort ankamen, sahen wir nur kleine, dunkle Terrarien und Vitrinen, alles nicht in Augenhöhe von Felix…ein rechter Nepp fanden wir und steuerten stattdessen die Birds-World an. Auch hier versprach die Werbung mehr, als es wirklich war – nur eine große Voliere…aber, immerhin, man durfte die Vögel füttern.
 Ein weißer Kakadu war am Eingang zur Begrüßung (frei), drinnen dann eine ganze Menge Kakadus, Schwände, Enten, ein Cassowary
, Papageien
 und sogar Aras, die allerdings Brillen und Flaschenverschlüsse anflogen und klauten. Uns wollten sie nichts…
Sind nämlich ganz schön groß…Am Ausgang verabschiedete uns ein schwarzer Kakadu, auch frei. Schon nett gemacht. Wir holten uns dann eine bayrische Bratwurst in der Semmel – german tucker, nennt sich das – von einer Imbißbude und natürlich einer Deutschen. Diese verspeisten wir am Spielplatz. Wir mussten dann zurück, um rechtzeitig bei der Seilbahn, Skyrail, zu sein. Unterwegs stellten wir fest, dass Kuranda echt einen Besuch wert ist. Eine sympatische Stadt –nein ein Dorf. Und gutes Mango-Eis gab es auch! Eine Besonderheit des Dorfes ist wohl auch, dass die Schilder und Straßenpfosten echte Kunstwerke sind.


 Wir gingen also zur Skyrail.

 Die Rückfahrt war auch toll. So hoch über dem Regenwald, das hat was!

 Unten angekommen, wurde man durch den Touri-Shop nach draußen gelenkt. Jedesmal eine Tortur mit Felix! Wir mussten noch eine halbe Stunde auf unseren Bus warten, tranken also Cappo und standen bei heftigem Wind in der Sonne. Mit einer halben Stunde Verspätung, no worries, fuhren wir dann Richtung Freshwater, wo unser Auto stand. Die Fahrt dauerte gerade mal 10 min. Nachdem wir den Weg nun kannten (ha, ha), fuhren wir wieder an der Skyrail vorbei, auf den Captain Cook Highway Richtung Mossman. Es ging an Port Douglas und Zuckerrohrfeldern vorbei, am Meer entlang. Die Straße wurde kleiner, der Verkehr immer weniger.
 Der Highway war jetzt eigentlich nur noch eine kleine Küstenstraße.
 Wir fuhren und fuhren, sollten um 18.00 Uhr an unserer Unterkunft sein. Auf einmal standen wir vor der Fähre über den Daintree River. Ein Schild warnte vor Krokodilen. Die Fähre brachte uns schnell über den Fluß.
 Die Weiterfahrt war auf einer abenteuerlichen, kurvigen Straße, mitten durch den Regenwald. Teilweise war es stockfinster, vor lauter Pflanzen.
Die letzten 2 km zur Unterkunft waren Sandstraße. 18.03 Uhr! Alles gut, die Dame an der Rezeption war noch da. Das Beach House ist eine Jugendherberge, die auch Cabins hat. Das Auto bleibt am Parkplatz, man geht zu Fuß zu den Häuschen. Mit Stirnlampen bringen wir unser Gepäck zur Hütte. Eine typische Regenwald-Cabin. Echt nett, Mückengitter überall, Veranda, Doppelbett, 2 Einzelbetten, Bad, Kühlschrank, einladende Bettwäsche…das war ein guter Tipp der Touri-Info in Cairns. Im Bistro gab es für uns heute Fisch. Barramundi, ein Fisch, der im Süßwasser aufwächst, dann im Salzwasser lebt – und sehr gut schmeckt, einen Snapper und für Felix Barramundi als Fisch & Chips. Es gab einen Tisch mit Spielen zum Ausleihen und wir spielten endlich mal wieder 4 gewinnt. Felix freute sich darüber riesig (das Reise-Spiel war ja auch im schwarzen Rucksack…). Dieser wollte übrigens sein Lieblingsgetränk, Lemon, Lime & Bitters zum Essen…der Barmann mixte es ihm…es schmeckte auch…aber, am nächsten Tag stellte sich heraus, dass da Angostura drin war…sprich, Alkohol…oh my goodness! Was sind wir für Eltern! Es hat ihm hoffentlich nicht geschadet. Er wollte nur nicht schlafen – aber, das ist ja eigentlich normal. Wir konnten noch draußen sitzen, mit Jäckchen zwar, aber barfuß! Super!