Heute hieß es wieder früh aufstehen, schnell frühstücken,
abfahren. Um Punkt 9.00 Uhr waren wir im Elektronikladen, um für Felix einen
Nintendo zu kaufen –tja, umsonst…denn, die Dinger gibt es hier nur als
australische oder neuseeländische Version! Dafür erstanden wir endlich eine
vernünftige Strassenkarte von Queensland. Sogar die Myella Farm, unser nächstes
Ziel, war eingezeichnet! Über Proserpine fuhren wir auf den Bruce Highway. Wir
fuhren und fuhren…eine Rauchpause mal an einem Parkplatz…und weiterfahren.
Felix hörte seine Yakari Geschichten. Bevor der Highway nur im Landesinneren
verläuft, machten wir Mittagspause.
Das angeschriebene Café entpuppte sich als Kiosk mit Laden.
Es gab Klamotten, selbstgemachte Marmeladen, Souvenirs, Kleinigkeiten…und,
alles war toll bemalt. Wir genießen unser Sandwich und Kaffee, vertreten uns die Beine. Am Meer gibt’s ein typisches Quallen-Warnschild.
Irgendwie ist es hier aber nett. Und trotz der Mangroven war keine Mücke da – jedenfalls tagsüber.
Wir müssen weiter. Nächster Stopp ist um 15.20 Uhr bei den Capricorn Caves. Bis dahin ist es noch weit und unterwegs begegnen uns lustige Schilder.
Auch vor Tieren wird gewarnt.
Und vor Übermüdung..
..und um diese zu vermeiden, gibt es Frage- und Antwort-Schilder.
Bei diesen schnurgeraden Straßen kann man aber auch schläfrig werden!
Als wir endlich bei der Höhle ankamen, erfuhren wir, dass die nächste – und letzte – Führung erst um 16.00 Uhr ist. Uii, das wird spät – und finster zum Fahren! Wir müssen bei der Farm anrufen….leider kein Netz vorhanden…gut, Kaffee trinken…nein, Maschine schon aus…Wir fahren ein Stück Richtung Zivilisation, telefonieren mit Lyn von der Myella Farm (Antwort:“ Wir essen um 19.00 Uhr – egal, wann ihr kommt, ist ja euer Urlaub“…) und warten dann auf unsere Führung. Statt der im Reiseführer angegebenen 19 Dollar und 50 Cent kostete der Eintritt jetzt übrigens 26 Dollar! (pro Person) Trotzdem, es lohnt sich. Wir bekommen eine Privat-Führung, weil außer uns niemand da ist.
Felix ist am Anfang ein wenig ängstlich…Es ist hier ein ganzes Höhlensystem vorhanden. Wir gehen auf meterdickem, festem Fledermaus-Pooh (ja, ehrlich!), über Brücken und durch Tunnels. Wir sehen Stalktiten, Felsen und Formen, die Namen wie „Hippo“ oder „Korallen“ haben aus Limestone.
Ein großer Raum heißt „Cathedral“ und hier finden Konzerte statt. Man kann sich auch tatsächlich hier trauen lassen.
Wir hören Musik, erleben die Höhle in absoluter Dunkelheit und bei Kerzenschein. Ein tolles Erlebnis! Die Höhle ist ca. 5 Mio. Jahre alt – wow. Erforscht ist nur ein kleiner Teil…bis 20 m tief…Man kann hier Erlebnis-touren machen, sich durch kleine Öffnungen zwängen, sofern man keine Platzangst hat. Wir bekommen die familientaugliche Variante und dürfen noch ein wenig zig-zag gehen.
Über eine Brücke geht´s dann wieder ins Freie.
Wir hatten sogar das Glück – es dämmerte ja auch schon – einige Fledermäuse zu sehen! Beim Verlassen des Geländes sahen wir noch Kängurus. Jetzt wurde es wirklich dunkel und vor uns lagen noch 120km. Zweimal hatten wir das Glück, hinter einem Auto/LKW herfahren zu können. Das ist gut, wenn man bedenkt, dass Tiere über die Straße laufen könnten und man die Straßenführung nicht kennt. Es ging nämlich nicht mehr schnurgeradeaus, sondern über einen Berg mit 17% Steigung, kleine, schmale Straßen entlang. Die letzten 14 km waren Sandstraße. Zwischendrin hatten wir schon mal Zweifel, ob wir hier noch richtig wären…aber, um 19.10 Uhr erreichten wir die Farm. Wir parken und essen gleich. Gulasch mit Kartoffelstampf und Salat. Lyn, die eher kurz angebunden und etwas pampig war, zeigte uns dann unsere Gemeinschaftsunterkunft. Das erwähnte sie bereits am Telefon…shared facilities…na toll! Es zeigte sich, dass wir in einer Holzbaracke, Jugendherberge genannt, untergebracht waren. Ein kleines Zimmer mit Stockbett und Doppelbett, kein Schrank, kein Regal. Ein Gemeinschaftsbad, eine Dusche, eine Toilette. 2 weitere Zimmer mit Stockbetten gab es noch und einen Raum mit Fernseher, der eigentlich der Flur war und welchen man zum Bad durchqueren musste. Alles halb so wild…wenn, ja wenn…Es waren viele Straßenbauarbeiter hier auf der Farm dauerhaft untergebracht, weil es weit und breit keine Unterkunft gibt – sie belegten die cabins und kamen zum Fernsehen hierher. In der ersten Nacht hatten wir das Haus für uns (als die Arbeiter dann weg waren). Kalt ist es hier – wir suchen uns noch Decken aus den anderen Zimmern, kuscheln uns in warme Schlafklamotten. Um 22.00 Uhr ist Zapfenstreich.